Stellt euch vor, ihr seid ein Versuchstier in einem Labor, dass euch mit einer anderen Spezies kreuzen will. Was würdet ihr in einer solchen Situation tun? Richtig! Man haut kurzerhand aus dem Labor ab. So auch das Wiesel Spanx und der Hase Redmond im Spiel Whiplash aus dem Hause Eidos.


Spielinhalt:
Beide Nager haben sich ihren Lebensabend sicher anders vorgestellt, anstatt ein Opfer für die Wissenschaft darzustellen. Bei ihrem Ausbruch geht aber kurzerhand der Alarm los und das gesamte Personal ist fortan hinter euch her. Euer primäres Ziel ist nun, beide Viecher möglichst unbeschadet aus dem Labor-Gebäude zu bringen, was auf den zweiten Blick garnicht so leicht ist, da der Gebäude-Komplex größer ist als erwartet.

Auf eurem Weg in die Freiheit kommt ihr so an den unterschiedlichsten Stationen vorbei. Mal befindet ihr euch im einem Belastungszentrum, in welchem andere Tiere auf aberwitzige Weise gequält werden. Ein anderes Mal müsst ihr durch das Elektrik-Zentrum, bei dem ihr mit einer falschen Bewegung 15.000 Volt durch die eigenen Adern gepumpt bekommt.

In den einzelnen Abschnitten steht euch immer die Möglichkeit offen, eure tierischen Kameraden zu befreien. Erlöst ihr alle Tiere in einem Abschnitt von ihrem Leid, könnt ihr euch am Level-Ende ein Upgrade aussuchen, was eure Flucht erleichtert. So erlernt ihr neue Moves für die Kämpfe oder erweitert die Details für eure Übersichtskarte. Diese lässt sich jederzeit per Knopfdruck aufrufen, selbstverständlich nur dann, wenn man sie sich vorher an einem Karten-Terminal heruntergeladen hat.

Ein kleines Versuchstier kann logischerweise keine durchschlagskräftigen Totbringer mit sich herumschleppen, daher missbraucht das Wortkarge Wiesel seinen Rammler-Freund als Schleuder. Habt ihr euren angeketteten Freund oft genug gegen bestimmte Gegenstände geschlagen, wird dieser Hyperaktiv und springt wie vom Affen gebissen wild umher und verklopft alles von alleine.

Da die Gegner im Laufe der Handlung immer schwerer zu besiegen sind, gibt es für euch natürlich die Möglichkeit, eure beiden Anti-Helden zu verbessern. Bewusstlos geschlagene Gegner lassen desöfteren die Firmeneigenen Hyper-Snacks fallen, die bei häufigem Verzehr eure Genetik so verändern, dass ihr mehr Treffer wegstecken könnt.

Auf eurem Weg in die Freiheit begleitet euch eine Stimme, die euch das nächste Einsatzziel durchgibt. Im weiteren Verlauf der Handlung trifft man diese Person selbst und ihr werdet mit Sicherheit verwundert sein, mit wem ihr euch die ganze Zeit unterhaltet habt.

Trotz der großen Areale gibt es fast keine Ladezeiten. Nur bei großeren Weltenwechseln müsst ihr eine kurze Pause einlegen. Desöfteren lauft ihr dann noch einem Bossgegner über den Weg, für welchen ihr euch eine Taktik zurecht legen solltet, sonst gehen bei euch schnell die Lichter aus. Um euren Fortschritt zu sichern, könnt ihr jederzeit im Pausenmenü den Spielstand auf der Memory Card sichern.




Grafik:
Die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Beim Spielen verliebt man sich zunehmend in die Animationen der beiden Hauptdarsteller. Die Welten sind sehr abwechslungsreich gestaltet worden, damit trotz des eingeschränkten Handlungsrahmen keine Langeweile entsteht. Allgemein bewegt sich die Qualität auf dem Niveau eines Jak & Daxter. Die Engine brennt also nicht gerade ein Grafikfeuerwerk ab, ist aber wegen ihrem Comic-Look trotzdem noch gut anzuschauen.


Sound:
Sehr zu loben ist die äußerst gelungene deutsche Sprachausgabe, die einen immer wieder zum Lachen bringt. Wie das Karnickel Redmond seinen stummen Kollegen vollplappert ist einfach urkomisch. Auch in den Levels gibt es immer wieder Lautsprecher, aus denen witzige Dialoge ertönen. Die Hintergrundmusik sowie alle anderen Soundeffekte sind zwar Durchschnittskost, passen allerdings wunderbar zum Flair des Spieles.


Steuerung:
Um das Handling einfach zu halten, hat man sich darauf beschränkt, den Spieler nur das Wiesel Spanx steuern zu lassen. Neben den Genre-typischen Moves kann man seinen Handlanger zusätzlich für diverse Dinge missbrauchen, beispielsweise als Magnet, um so an den passenden Halterungen über längere Distanzen zu schwingen, oder ihr steckt den Kleinen einfach in die Türmechanik, bei welcher ihr Fingerspitzengefühl haben solltet. Die Tastenbelegung ist gut gewählt und ihr habt stets volle Kontrolle über die 2 Viecher, welche sich erfreulicherweise sehr direkt steuern.




Fazit:
Mit Whiplash erwartet euch ein herrlich schräges Jump & Run, dass mit seinem tiefschwarzen Humor ständig die Lachmuskeln beansprucht. Fans von Jump & Runs können ohne größere Bedenken zugreifen. Lediglich die etwas kurze Spieldauer trübt das positive Gesamtbild.

Ein Wort in eigener Sache zum Schluss:
Es sei ein großes Dankeschön an die Presse-Abteilung von Eidos ausgesprochen, die uns freundlicherweise ein Presse-Exemplar dieses Spieles zukommen liesen.